AUFSICHTSRAT DER WBG LAATZEN

,,Ich werde meinen Beitrag leisten"

JONAS RICHERT ist seit Juni 2024 neues Mitglied im Aufsichtsrat der WBG Laatzen. AUSBLICK-Redakteurin Sigrid Krings hat mit ihm über seine Motivation, sich für dieses Ehrenamt zu bewerben und einzusetzen, und seine künftigen Aufgaben gesprochen.

6  Fragen an JONAS RICHERT

Herr Richert, herzlichen Glückwunsch zum verantwortungsvollen neuen Amt. Waren Sie aufgeregt, als Sie in der vergangenen Vertreterversammlung als neues Aufsichtsratsmitglied gewählt wurden?

Nein, tatsächlich war ich gar nicht aufgeregt. Ich hatte einen recht hektischen Arbeitstag hinter mir und deswegen gar keine Zeit dazu, nervös zu werden. Außerdem liefen die Gespräche im Vorfeld mit den Aufsichtsratskolleginnen und -kollegen sehr gut. Das hat mich positiv gestimmt. 

Das klingt nach einer guten Einstellung. Wie sind Sie denn überhaupt auf die Idee gekommen, sich für dieses verantwortungsvolle Ehrenamt zu bewerben? Im Moment beobachtet man diesbezüglich gesamtgesellschaftlich eher eine sehr deutliche Zurückhaltung ..

Das stimmt, das beobachte ich auch in meinem eigenen Umfeld. Die Bereitschaft, sich zusätzlich zu Beruf und Familie noch eine weitere Aufgabe „aufzubürden“, ist eher gering und das ist echt ein Problem. Aber ich habe es schon immer für wichtig gehalten, mich einzubringen und sozial zu handeln. Soziale Kontakte sind mir einfach wichtig. Und auch gesellschaftlich gesehen, haben sie einen hohen Stellenwert. Da ich bereits mein Leben lang aktives Vereinsmitglied bin, habe ich mich bislang vor allem in diesem Zusammenhang eingebracht. 

Wodurch kam der Schritt in Richtung Immobilienwirtschaft?

Über meine Firma ecoova habe ich beruflich ja viel mit der Immobilienwirtschaft zu tun und finde: Das ist ein sehr interessantes Tätigkeitsfeld. Mein Wunsch war es, diesbezüglich noch eine andere ichtweise kennenzulernen, nämlich die von innen heraus. Da ich in Rethen wohne und die WBG dort viele Häuser hat, kenne ich natürlich die WBG Laatzen schon lange. Also war es naheliegend, dort einmal anzufragen. Deswegen habe ich Kontakt mit Herrn Marquardt aufgenommen.

Sehr spannend. Wie ging es dann weiter?

Herr Marquardt hat mir tatsächlich gesagt, dass im Juni bei der WBG eine ehrenamtlich zu besetzende Stelle frei werde. Ich habe mich dann bei Dirk Martin, dem Aufsichtsratsvorsitzenden, gemeldet und schließlich ganz offiziell bei ihm beworben. Und dann wurde ich ja glücklicherweise auch gewählt. 

Was werden künftig Ihre Aufgaben im Aufsichtsrat sein? Gibt es eine Aufteilung der Themen zwischen den einzelnen Mitgliedern?

Wir werden uns vier- bis fünfmal im Jahr gemeinsam mit dem Vorstand treffen. Dieser wird uns all das präsentieren, was rund um die Arbeit der Genossenschaft wichtig ist und was wir wissen müssen. Wir als Aufsichtsrat werfen gemeinsam von außen noch einen kritischen Blick auf viele Dinge. Zudem erhoffe ich mir, an der einen oder anderen Stelle meinen betriebswirtschaftlichen Hintergrund einbringen zu können. Aus dem operativen Geschäft aber halten wir uns alle raus, das ist Sache des Vorstands.

Wo sehen Sie für die kommenden drei Jahre, denn für diesen Zeitraum sind Sie ja in ihrer ersten Amtszeit gewählt worden, die Herausforderungen?

Das Wichtigste ist es, die Wende in Bezug auf den CO2 -Ausstoß zu schaffen. Wobei ich dazu einschränkend sagen muss: Die WBG hat in der Vergangenheit ihren Häuserbestand durchgehend sehr gut gepflegt. Große Summen wurden stets jährlich in Modernisierungsmaßnahmen investiert. Das zahlt sich jetzt aus. Die WBG steht im Vergleich zu sehr vielen anderen Wohnungsunternehmen ganz hervorragend da. Das darf gerne so bleiben und ich werde meinen Beitrag dazu leisten.

ZUR PERSON



Jonas Richert ist 31 Jahre alt, gelernter Industriekaufmann und hat berufsbegleitend Betriebswirtschaftslehre studiert. Seit drei Jahren ist er gemeinsam mit einem Partner Inhaber des Beratungs- und Planungsbüros ecoova mit Sitz in Hannover. Gemeinsam unterstützen sie die Immobilienwirtschaft bei allen Herausforderungen im Bereich der Gebäudeenergie. In der Landeshauptstadt aufgewachsen, lebt er nun gemeinsam mit seiner Frau in Rethen. In seiner Freizeit hat Jonas Richert viele Jahre lang Fußball gespielt und findet alle Ballsportarten interessant. 


DER AUFSICHTSRAT DER WBG LAATZEN



DIE MITGLIEDER UND IHRE FUNKTIONEN


Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ist Dirk Martin (rechts im Bild) und seine Stellvertreterin Katja Bestel. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrates sind der ehemalige Laatzener Stadtrat Stefan Zeilinger, Karin Schrader als Schriftführerin und ganz neu im Amt Jonas Richert (siehe Interview), der für die stellvertretende Schriftführerin Heike Staege (links im Bild) in den Aufsichtsrat gewählt wurde. Frau Staege ist im Juni ausgeschieden und wurde mit einem Blumenstrauß als Dankeschön für die geleistete Arbeit verabschiedet.


DIE AUFGABEN DES AUFSICHTSRATES


Der Aufsichtsrat besteht aus 5 Mitgliedern

  •  Der Aufsichtsrat fördert, berät und überwacht den Vorstand. Die Rechte und Pflichten des Aufsichtsrats werden durch Gesetz und Satzung begrenzt.
  • Der Aufsichtsrat vertritt die Genossenschaft gegenüber den Vorstandsmitgliedern gerichtlich und außergerichtlich.
  • Der Vorstand muss dem Aufsichtsrat Auskunft über die Angelegenheiten der Genossenschaft geben. Aufsichtsratsmitglieder müssen von den Vorhaben des Vorstands Kenntnis nehmen.
  • Den Jahresabschluss und den Lagebericht muss der Aufsichtsrat prüfen und in der Vertreterversammlung darüber berichten. Das gilt auch für die Verwendung des Jahresüberschusses oder die Deckung des Jahresfehlbetrages.
  •  Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen ihre Obliegenheiten nicht anderen übertragen. Sie dürfen aber sachverständige Dritte hinzuziehen, um ihre Überwachungspflicht zu erfüllen.
  • Der Aufsichtsrat hält nach Bedarf Sitzungen ab, mindestens aber einmal pro Kalenderhalbjahr.

DIE VERTRETERVERSAMMLUNG

Die insgesamt 65 Vertreter wählen die Mitglieder für den Aufsichtsrat der Genossenschaft und bekommen sämtliche Informationen rund um die Genossenschaft aus erster Hand. Während der jüngsten Vertreterversammlung am 24. Juni 2024 haben die Vertreter den Jahresabschluss beschlossen, über die Verwendung des Bilanzgewinns der WBG entschieden und den Vorstand und Aufsichtsrat entlastet sowie über Änderungen der Genossenschaftssatzung abgestimmt. Im März 2025 steht die nächste Wahl der Vertreter an. Wer kandidieren möchte, meldet sich am besten bei Ina Linke vom WBG-Mitgliederservice für weitere Informationen.